Samstag, 18. August 2007

Manu propria Kinesitherapie und der Regenbogen der Wünsche

VERNISSAGE DES BUCHES
„DIE KUNST DER ALLTÄGLICHEN BEWEGUNG“
von Dijana Jelčić
Im vollen Saal des Kroatischen Instituts wurde das neue Buch von Dijana Jelčić vorgestellt. Das in Zagreb beim Verlag „Kapitol“ 2006 kroatisch erschienene Buch versucht, die menschliche Bewegung mit dem menschlichen Denken zu verbinden. Die Bewegung ist eine meist unbewusste, mechanische Handlung, die erst durch das Mitwirken des Bewusstseins zu ihrer Vollkommenheit findet. Kurzum, in allem, was er macht, ist der ganze Mensch gefordert.
Der Schauspieler, Zdenko Jelčić, hat durch die Texte aus der kroatischen und der Weltliteratur das Anliegen des Buches bildhaft darzustellen probiert.















"Keine akrobatischen Leistungen sind angestrebt, sondern das Ausschöpfen all dessen, was in uns angelegt ist, den nicht nur der Schauspieler, jeder kann Theater machen; nicht nur der Künstler kann Kunst machen, jeder Mensch ist ein Künstler." Augusto Boal

Der diplomierter Theaterwissenschaftler Augusto Boal, geboren 1931 in Rio de Janeiro, Brasilien entwickelte eine Reihe von neuen Theatermethoden und Techniken, die unter dem Titel "Regenbogen der Wünsche" bekannt geworden sind.
Die Titelgebende „Regenbogen der Wünsche“-Technik beschriebt der Boal so:
Ein Teilnehmer eines Workshops, den ein Spielleiter betreut, erklärt sich bereit, eine Konfliktszene aus seinem Alltag zwischen sich, dem Protagonisten, und einem Antagonisten zu improvisieren. Zu dieser Szene „erfindet“ der Protagonist fünf verschiedene Bilder seiner Wünsche und Gefühle, die ihm bei der Szene wichtig sind, und führt diese mittels Körperausdrucks vor. Die anderen Teilnehmer wiederum reproduzieren diese Bild-Skulpturen. Dann werden der Antagonist als Zentrum und die verschiedenen „Farben“ seiner Wünsche vom Protagonisten in einem Gesamtbild arrangiert. In dem der Protagonist dann den Platz des Antagonisten einnimmt, kann er erfahren und beobachten, wie er eigentlich vom anderen wahrgenommen wird. Aus dieser Perspektive könne der Protagonist sein eigenes Verhalten reflektieren und möglicherweise ändern.
Als ich angefangen habe mit meinen Überlegungen über die Methode "Die kreaitivitäten der alltäglichen Bewegungen" fand ich in einem Boalas Buch die Methode "Übungen und Spiele für Schauspieler und nicht Schauspieler". Schon der Titel reizte meine Neugier. Ich fing an zu lesen:
"Wir denken nicht nur mit dem Gehirn, atmen nicht nur mit der Lunge, singen nicht nur mit den Stimmbändern. Unser ganzer Körper denkt, atmet, sing, liebt …...und leidet."
"Das ist genau dass was mich interessiert" dachte ich.
Ich stelle immer wieder fest das in jedem Mensch stecken die verborgenen kreativen Potentiale. Ich möchte ein Konzept erarbeiten und die Bewegungsmethode entwickeln die helfen kann diese Potentiale zu erwecken um die alltäglichen Bewegungen besser bewältigen zu können.
Die Wirkung der Methode beruht auf der Idee den Körper besser kennen lernen, die Wahrnehmung zu schärfen, die Ausdrucksfähigkeit zu steigern und das Sinnesgedächtnis zu entwickeln. Mit deren Hilfe können die verschiedenen Themen angesprochen werden.
In spielerisch-kreativer Therapieatmosphäre können Lösungsideen und zukünftige Auswirkungen auf den Menschen erprobt werden. Die Fokussierung auf die Körpersprache weckt bei den Patienten mehr Verständnis für eigene Gefühle und somit für die Gefühle anderer.
Viele meine Patienten sind sich bewusst dass ihrer Körper für sie ein unbekannter Dienstleister ist.
Die allgemeinen Krankmacher an den Arbeitsplätzen werden durch die Berufsgenossenschaften schon behandelt, aber die Belastungen durch falschen Umgang mit dem eigenen Körper werden noch weitgehend vernachlässigt. Je mehr uns die Menschen wert sind, umso mehr sollten wir sie befähigen, mit ihrer eigenen Gesundheit und krankmachenden Faktoren umzugehen.
Das Bewusstsein dafür muss oft erst gemeinsamin einer Therapie entwickelt werden. Heute wird sehr viel über den üblichen Suchtproblematiken (zwischen Kaffee, Nikotin, Tabletten und Alkohol) gesprochen und druck auf Süchtige ausgeübt. Über falsch gebrauchtem Körper wird weniger gesprochen. http://der-goldene-schnitt.blogspot.com/

Man ist aufgefordert die Kraftübungen zu machen um eigene Leistungen zu verbessern, aber über die Fehler die man bei der Körperhaltung und die alltäglichen Bewegungen macht wird oft geschwiegen. Viele Menschen klammern sich an ihr spezielles eingefahrenes Verhalten, sogar sich sehr oft darüber definieren. Diese Verhaltensweisen können nicht durch Kritik von aussen, sondern nur durch eigene neue sichernde Hilfen abgelegt werden.

Manu propria Kinesitherapie;

Ganzheitlich Denken sichert Qualität der Bewegung

In dieser Art der Bewegungstherapie führe ich den Patient von seinen Füsse bis zum Kopf durch den ganzen Körper und versuche ihm zu leiten, den ganzen Körper wahr zu nehmen und achten auf seine Ausdrucksfähigkeit. Im spielerischen Umgang mit neuen Ausdrucksformen entwickeln wir eine andere Vertrautheit und gleichzeitig den sicheren Umgang mit den eigenen wie den Grenzen der Anderen.
Das Element Zeit als unsere endliche Dimension gewinnt im Verständnis der Arbeit oft erst Gewicht, wenn sie nicht mehr reicht, abgelaufen ist oder knapp wird. Dagegen helfen nur wirklich realistische Planungen, in die auch unsere dynamischen Grenzen aufgenommen werden sollten. http://die-tore-der-zeit.blogspot.com/
Das Theater wirkt therapeutisch und Augusto Boal behauptet dass jeder Mensch Theater machen kann. Was eine kann, können alle! Jeder Mensch kann mit den Mitteln des Theaters seine Probleme darstellen und die Wege zur Eigenheilung suchen.
Die Übungen für Schauspieler und nicht Schauspieler sind spuren auf dem Weg zur Selbstverwirklichung.
Übungen zur Schulung des emotionalen und Sinnesgedächtnisses.
Übungen mit den Elementen bioenergetischer Körperarbeit,
bewusst Atmen, Massage und Balance Übungen, der Aufgerechte Gang nach Feldenkrais, nonverbale Körperausdrucksübungen aus Encounter. Unter Encounter (engl. für: Begegnung) versteht man eine Reihe von psychologischen Theorien, einige Formen der Gruppentherapie und darauf aufbauende Bewegungen.
Das sind die Übungen zur Sensibilisierung der Selbst- und Fremd- wahnehmung, zur Raumerfahrung, es sind Orientierungs- und Koordinationsspiele.

Heute kombiniere ich diese Übungen mit gut bekannten Übungen aus Kinesitherapie bereich um die Wahrnehmungsvermögen meiner Patienten zu steigern.